Mindestens einmal in der Woche ist er aktiv für die AWO Dachau. Das bedeutet im Moment in erster Linie: E-Mails schreiben, Telefonate führen und sich abstimmen, vor allem mit den Vorständinnen Wiebke Kappaun und Marina Braun, die seit 2015 das operative Geschäft managen. Das sind die regelmäßigen Aufgaben von Sören Schneider, 34, als Vorsitzender des Präsidiums im Kreisverband Dachau. Im November 2019 hat er das Amt übernommen. Angetragen wurde es ihm vom ehemaligen Vorsitzenden Oskar Krahmer, der den Wechsel im Dachauer Präsidium intensiv vorbereitet hat – nach eigenen 26 Jahren im Amt.
„Von Anfang an ging es intensiv los“, sagt Schneider – und das hatte zunächst einmal nichts mit der Corona-Pandemie zu tun. Immerhin galt es einen Kreisverband kennenzulernen, der viele Angebote und Einrichtungen hat. Die AWO Dachau besteht aus rund 450 Mitgliedern und circa 370 Beschäftigten. Sie betreibt Kitas, Ganztagsschulen und Mittagsbetreuungen, Jugendsozialarbeit, einen Ambulanten Pflegedienst, ein Betreutes Wohnen, ein Frauenhaus und ein Mehrgenerationenhaus. Da war Sören Schneider einige Male unterwegs und besuchte – soweit es die Pandemie zuließ – Einrichtungen und Ortsvereine. Zum Kreisverband gehören die Ortsvereine Dachau, Karlsfeld und Röhrmoos.
Als Vorsitzender des Präsidiums vereint Schneider zwei Aufgaben in einer Person. Zum einen ist er eine Art Aufsichtsratsvorsitzender der vier gemeinnützigen GmbHs, über die der Kreisverband seine Einrichtungen betreibt, zum anderen ist er Vorsitzender des verbandlichen Teils. Wie gut das Zusammenspiel von Ehren- und Hauptamt funktionieren kann, zeigt Schneider am Beispiel des Mehrgenerationenhauses in Dachau. Es ist Teil einer gGmbH, lebt jedoch sehr vom Engagement vieler Ehrenamtlicher. „Das Management ist hauptamtlich, der Erfolg des Mehrgenerationenhauses steht und fällt jedoch mit dem Ehrenamt – und es gibt eine riesige Bereitschaft sich einzubringen“, berichtet Schneider. Egal, ob es um die Unterstützung junger Familien und Senior*innen oder die Inklusion von Geflüchteten geht, im Mehrgenerationenhaus haben die Dachauer*innen eine konkrete Möglichkeit, sich vor Ort zu engagieren.
Niederschwellige Andockstellen für ehrenamtliches Engagement schaffen sowie die Werte der AWO vermitteln, um neue Mitglieder zu werben – das möchte Sören Schneider auch an anderen Stellen.
Von der Seniorenarbeit der Ortsvereine ist Schneider schwer beeindruckt. „Dort haben wir sehr rührige Gruppen von oder für Senior*innen. Das kommt gut an bei den Mitgliedern“, sagt Schneider und nennt als Beispiel die Nachbarschaftshilfe Röhrmoos, die niederschwellig Unterstützung vor Ort anbietet, oder die vielfältigen Aktivitäten der Ortsvereine Dachau (beispielsweise die Nachmittage für Senior*innen) und Karlsfeld (hier besonders die beliebten Tanznachmittage).
Bei der Verbandsarbeit ist es Sören Schneider wichtig, mit viel Fingerspitzengefühl und Verständnis füreinander zu agieren. Er sagt: „Wenn ein Ortsverein Unterstützung braucht, dann sind wir da. Wir kommunizieren mit den Ortsvereinen, respektieren aber auch ihre Eigenständigkeit und drängen uns nicht auf.“
Die Erfahrung der vergangenen 16 Monate hat gezeigt, dass die Institutionalisierung des Austauschs zwischen Ortsvereinen und Kreisverband sinnvoll sein kann. So wurde der Kreisausschuss als Gremium wiederbelebt, um regelmäßig Schnittmengen und neue Betätigungsfelder zu eruieren.
Was er sich für die Zukunft wünscht? „Dass vieles so bleibt wie es ist“, sagt Sören Schneider. Das gelte sowohl für die Arbeit der Ortsvereine als für das Hauptamt. „Ich habe ein gut bestelltes Feld übernommen und wünsche mir, dass es auch in Zukunft so erfolgreich laufen wird wie bisher.“
Dieser Artikel ist in der WIR-Mitgliederzeitschrift erschienen und steht Ihnen auch unter Downloads zur Verfügung.
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