Im Offenen Haus der AWO (OHA!) in Vaterstetten ist immer etwas los. Die Liste der Angebote und Aktionen ist lang. Sie verändert sich immer wieder und passt sich an die Bedürfnisse der Menschen an. Seit gut sieben Jahren ist der Kreisverband Ebersberg Träger des OHA!. Seitdem leitet Edith Fuchs das Haus. Die Pädagogin und ihr Team haben das ehemalige Jugendzentrum zu dem gemacht, was es heute ist: eine offene Einrichtung für alle Generationen und Bevölkerungsschichten. „Barrierefreiheit bezieht sich bei uns nicht nur auf die Räumlichkeiten, sondern auch auf den Geldbeutel“, sagt Fuchs. Viele der Angebote sind kostenfrei und selbstorganisiert.
Besonders lang ist die Liste der Angebote für Kinder und Jugendliche. Sie können zum Beispiel zum offenen Kinder- und Jugendtreff kommen oder an Töpferkursen teilnehmen. Es gibt ein Schulzimmer, einen Proberaum für Bands, eine Computer-Empore, ein offenes Clubzimmer und eine Elektrowerkstatt.
Wer im OHA! nach Unterstützung fragt, bekommt sie auch. „Ich sehe uns als eine Art Clearingstelle“, sagt Edith Fuchs. „Wir hören zu, wir begleiten die Menschen dorthin, wo es Fachkräfte gibt, die individuell helfen.“ Dafür pflegt das OHA! Kontakte zu Beratungsstellen und anderen Institutionen in der Gemeinde. Egal, ob es den Menschen gut oder schlecht geht, die Türen stehen immer offen. Mit der Zeit werden viele, die zunächst um Unterstützung gebeten haben, zu Fachmännern/-frauen in ihrem Bereich und etablieren ihre Themen in entsprechenden Angeboten weiter.
„Corona hat uns neue Wege gezeigt“
Ruhig wurde es auch im OHA! im Frühjahr 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie. Das Haus musste eine Zeitlang schließen. Einige Angebote wurden ins Internet verlegt. Die Lese-Ecke zog mit Vorlese-Podcasts auf die OHA!-Website um. Außerdem gibt es nun Online-Fitnessvideos, Tipps für die geistige Fitness (Suchbilder, Sudoku, Kreuzworträtsel) und Rezepte aus dem hauseigenen Café. „Corona hat uns neue Wege gezeigt“, sagt Edith Fuchs. So wurden während der Schließung Lebensmitteln und gekochte Speisen ausgeliefert. Der Mittagstisch für Senior*innen kam in Töpfen vor die jeweilige Haustür. Geplaudert wurde am Telefon.
Nichtsdestotrotz waren viele glücklich, als das Haus wieder öffnete. „Manche haben geweint und gesagt: Zum Glück dürfen wir wieder rein“, berichtet Fuchs. Seit Juni konnten viele Erfahrungen im Umgang mit der Pandemie gesammelt werden. Das Haus ist offen, sieben Tage die Woche, von morgens bis abends. Die verschiedenen Zugänge machen es möglich, dass sich Gruppen untereinander nicht treffen. Die Gruppen selbst sind kleiner als vor Corona. Der Mittagstisch für Senior*innen wird beispielsweise inzwischen für zwei getrennte Gruppen angeboten. Mit Hygienekonzept und Abstandsregeln ist wieder Vielfalt und buntes Leben möglich (Stand: Mitte Oktober 2020).
Das Konzept: Die AWO-Werte
Was ihr Konzept sei, werde sie häufig gefragt, berichtet Edith Fuchs. Ihre Antwort: Lesen Sie die Grundwerte der AWO: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Diese Werte werden im OHA! gelebt. Fuchs: „Es ist ein großes Miteinander hier bei uns. Jeder, der etwas bekommt, gibt auch etwas zurück.
Nutzen Sie das Formular für allgemeine Fragen und Anliegen an unsere Hauptverwaltung. Einrichtungsspezifische Anfragen (zu freien Plätzen o.Ä.) bitten wir Sie über die Kontakt-E-Mail-Adressen des jeweiligen Hauses zu stellen.